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Es ist Dienstag Nachmittag im Zollgrüner Kindergarten Wirbelwind, das alljährliche Indianerfest neigt sich allmählich dem Ende und die kleinen Indianer spielen mit ihren Erzieherinnen gerade noch einige Kreisspiele, als die Rauchmelder im gesamten Gebäude schrillen. Leiterin Petra Dick greift schnell zum Telefon und alarmiert die Feuerwehr.

Dichter Rauch dringt aus dem Küchenfenster des Kindergartengebäudes. Die im Erdgeschoss stehende Nebelmaschine leistet ganze Arbeit.

Wenige Minuten später trifft die Feuerwehr am Unfallort ein, zehn Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Zollgrün und zwölf Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Tanna befinden sich mit ihrem Löschzug am Kindergarten, und stellen sich im Verlaufe der nun beginnenden Übung einer Vielzahl von Herausforderungen. Einsatzleiter Dirk Friedrich sagt was zu tun ist. Wehrleiter Andreas Woydt überwacht die Übung. „Die Feuerwehr ist da“, ertönt es von der Wiese neben dem Kindergartengebäude, wo sich Kinder und Erzieherinnen in gebührendem Abstand zum Haus befinden. Und wenngleich die Lage auch entspannt ist, es geht darum, dass alle sich richtig verhalten, wenn es wirklich brennt.

Bei der Einsatzübung hatte sich die Löschgruppe der Freiwilligen Feuerwehr Tanna überaus viel Arbeit gemacht, um zu einer realistischen Betrachtung des Ernstfalls zu kommen.
Dieser angenommene Ernstfall stellte sich so dar, dass ein Küchenbrand, der zu starker Rauchentwicklung führte, gemeldet wurde. Da sich noch vermisste Personen im Gebäude befanden, galt die vorrangige Aufgabe der Menschenrettung. Auch wenn das ein oder andere Kuscheltier seinen Platz im Gruppenraum der Kindertageseinrichtung nicht verlassen durfte - fünfzehn Kinder und drei Erwachsene, die durch ihre Mitwirkung und ihr diszipliniertes Verhalten die Arbeit der Feuerwehr unterstützten, wurden sicher aus dem Gebäude gebracht.

Ein schwieriger Part der Übung war es, verletzte Personen aus dem Gebäude ins Freie zu bringen. So mussten ein Rauchgasopfer und eine durch Treppensturz verunfallte Person geborgen werden. Ebenso galt es auch, die zahlreichen Einsatzkräfte effektiv zu koordinieren. Hand in Hand gingen die einzelnen Übungsabschnitte ineinander über. Andreas Woydt zeigte sich sehr zufrieden nach Abschluss der 45-minütigen Übungseinheit: „Unser Ziel ist erreicht, die Übung verlief plangemäß“, lobt er seine Feuerwehrkameraden. Auch Kindergartenleiterin Petra Dick berichtete erleichtert: „Wir konnten heute viele Erfahrungen sammeln und die Übung war für alle Beteiligten wirklich sinnvoll“.

Eine Besonderheit der Einsatzübung bestand zudem darin, dass den Einsatzkräften zuvor nichts über den Inhalt und Art der Übung bekannt war, sondern sie sich vor Ort mit der Lage vertraut machen mussten. „Die Rückmeldungen haben sehr gut funktioniert. Wir waren immer auf dem Laufenden”, fügte Andreas Woydt hinzu. Dies war bereits die dritte groß angelegte Übung der Tannaer Feuerwehr in diesem Jahr. Dem Einsatz folgte eine gemeinsame Auswertung mit Einsatzkräften und Kindergartenpersonal. An dieser Stelle sei allen Kameraden der Wehren Zollgrün und Tanna nochmals herzlich gedankt.


Text und Bilder: Diana Oertel